© Anton Prock 2022
Absam
Wallfahrts- und
Pfarrkirche
Maria im Glasfenster
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche
zum hl. Michael in Absam
gehört zu den vier Tiroler
Kirchen, die den Ehrentitel
Basilika tragen. Bei den anderen
drei Kirchen handelt es sich um
die Damenstiftskirche in Hall,
die ehemalige Dorfkirche von
Wilten und die Stiftskirche
Stams.
Bei der jetzigen Kirche
handelt es sich um
einen Bau von Hans
Sewer, aufgeführt
1420-1440. Sewer
schuf auch die Haller
Pfarrkirche. Die
spätgotische
Hallenkirche wurde
1779 innen barock
umgestaltet und mit
Fresken von Joseph
Anton Zeiller
geschmückt. Darunter
befinden sich das
Letzte Abendmahl, der
Traum des hl. Josef, die
Flucht nach Ägypten, der Verkauf des ägyptischen Josef, Maria als
Himmelskönigin, der hl. Michael u. a.
Als 1797 das Absamer
Bauernmädchen
Rosina Bucher in einer
Fensterscheibe der
Stube ihres elterlichen
Bauernhauses ein Bild
der Muttergottes
eingebrannt sah,
wurde die Scheibe in
den rechten Seitenaltar integriert.
Verbunden mit diesem Gnadenbild gab
es Gebetserhörungen und
Wunderheiligen, was sich schnell
herumsprach. So entstand eine rege Wallfahrt.
Südlich der Kirche sind in der Votivtafelkapelle zahlreiche Votivtafeln zu
bewundern. Es handelt sich um die größte Votivtafelsammlung Tirols.
Votivbilder
Gelübde = lat. votum; Votant = Person,
die ein Gelübde ablegt; Votiv = Gabe,
die der Votant an heiliger Stätte
darbringt; EX VOTO = aufgrund eines
Gelöbnisses.
Bei Votivbildern handelt es sich um
Gaben, die als Dank für eine geleistete
Hilfe gestiftet werden. Solche Anlässe
für ein Gelübde können Krankeit bei
Mensch und Tier, Unglück, Kriege,
Revolutionen, Unfälle bei der Arbeit,
Schwangerschaft, glückliche Geburt etc.
sein. Der Votant bitte eine himmlische
Person (Maria, verschiedenste Heilige)
um Hilfe.
Votivtafeln sind Zeugnisse der
Volksfrömmigkeit. Sie zeigen Häuser,
Bauernhöfe, Zimmereinrichtungen,
Arbeitsgeräte, Kleidung etc. zur Zeit
ihrer Entstehung.
Oberer Teil: Himmlische Person, die der
Votant angerufen hat.
Mittlerer Teil: Meist Votivanlass.
Unterer Teil: Votant, der oft betet.
Ganz unten: Häufig schriftliche
Wiedergabe des Votivanlasses und
Jahreszahl.