© Anton Prock 2022
Serfaus
St. Georg ob
Tösens
Spätgotische Kapelle mit bunter
Ausmalung
Wer durch das schon enge
Inntal im Bereich zwischen
Prutz und Pfunds fährt, dem
fällt auf dem westlichen
Talhang oberhalb von Tösens
im steilen Gelände ein kleines
Kirchlein auf - St. Georg ob
Tösens. Es kann nur zu Fuß
entweder von Tösens oder von
Serfaus aus erreicht werden.
Den Schlüssel erhält man beim Bauernhof oberhalb der Kapelle. Das
Innere des gotischen Baus aus dem 15. Jh. ist zur Gänze mit spätgotischen
Malereien ausgestattet, die 1482 der Innsbrucker Maler Marx Danauer
schuf.
An der Triumphbogenwand sind verschiedene Heilige zu sehen, über dem
Flügelaltar Christus am
Ölberg und der
Bethlehemitische
Kindermord. Die
Südwand zeigt Heilige
und den Drachenkampf
des hl. Georg. Vierzehn
Bildfelder mit dem
Leidenszyklus Jesu von
seinem Einzug in
Jerusalem bis zur
Auferstehung schmücken
die West- und Nordwand.
Ursprünglich befand sich
in der Kirche die älteste
Reliquiensammlung
Tirols, aufbewahrt in
einem Holzschrein aus
dem 13. Jh. Der Schrein
ist heute in Innsbruck im
Tiroler Landesmuseum
Ferdinandeum zu
besichtigen, Teile der
Reliquien sind noch im
barocken Hochaltar
vorhanden. Aus der Zeit um 1500 stammt der kleine Flügelaltar mit der hl.
Anna selbdritt, dem hl. Jakobus d. Ä. und dem hl. Sebastian.
Hl. Georg mit dem Drachen
Die Legende berichtet von einem
Königreich, das von einem Drachen
bedroht wurde. Die Söhne und Töchter
der Bewohner mussten dem Untier
geopfert werden, bis nur mehr die
Königstochter am Leben war. Bevor der
Drache sich jedoch ihrer bemächtigen
konnte, erschien ein stolzer Ritter mit
Lanze auf einem weißen Pferd. Er
bezwang den das Ungetüm und die
Königstochter zog es mit ihrem Gürtel in
die Stadt. Der tiefere Sinn dieser
Legende liegt im Gedanken des Kampfes
zwischen Glaube und Unglaube, wobei
der Glaube als Sieger hervorgeht.