© Anton Prock 2022
Dölsach
Aguntum
Einstige Römerstadt - wo reges
Leben herrschte
Wenige Kilometer östlich von Lienz
führt die Bundesstraße im
Gemeindegebiet von Dölsach durch
das Gelände der einstigen
Römerstadt Aguntum. Nur ein Teil
der noch vorhandenen Reste ist bis
jetzt ausgegraben.
Vermutlich entstand eine erste
Siedlung im 2. Jahrtausend vor
Christus. Gegen 400 v. Chr. drangen
die Kelten in unser Gebiet ein und
bauten einen Handel mit Metallen
auf. Im zweiten vorchristlichen
Jahrhundert sind römische Händler
nachweisbar, die ein bedeutendes
Handelszentrum ins Leben riefen.
Die Lage am Schnittpunkt der
Straßen durch das Drautal und über
den Iselsberg war besonders
günstig. Um 50 n. Chr. entwickelte
sich die Siedlung zu einer Stadt, die
jedoch 275, 406 und 452 immer
wieder zerstört und
wiederaufgebaut wurde. Das
endgültige Ende brachten 610
Kämpfe zwischen Bajuwaren und
Slawen. Später bedeckten Muren
das weitläufige Gelände.
Erste wissenschaftliche
Ausgrabungen fanden ab 1911 statt.
Seit 1991 ist das Institut für
Archäologien der Universität
Innsbruck zuständig. Der hohe
Aussichtsturm bietet einen guten
Überblick über das Gelände. Zu den bedeutendsten Ausgrabungen
gehören das Forum, das Atriumhaus, die Therme, die Stadtmauer, das
Handwerkerviertel und das Macellum (Markthalle). Seit 2005 bieten in
einem neu errichteten Museum zahlreiche Fundstücke Einblicke in das
damalige Leben. Sicher ist, dass es unter dem Schutt noch vieles zu
entdecken und auszugraben gibt.
Die Römer in Tirol
15 vor Christus eroberten die Römer
unter der Führung von Drusus und
Tiberius das Alpengebiet. Die
Urbevölkerung Tirols, die Räter, leistete
kaum Widerstand. Straßen,
Raststationen und Häuser wurden von
den Römer errichtet. Sie brachten auch
den Wein- und Obstbau, das
Mörtelmischen, Mosaikböden und die
Zentralheizung. Die Entfernung entlang
der Straßen wurden durch Meilensteine
angezeigt.