© Anton Prock 2022
Roppen
Pfarrkirche
Jugendstil - ungewöhnlich für
Tirol
Eine Besonderheit für das
einstige Flößerdorf
Roppen stellt die
Pfarrkirche zum hl.
Leonhard dar. Nur äußerst
selten trifft man in Tirol
auf Kirchen mit der
Innenausstattung im
Jugendstil.
Bei der Kirche selbst
handelt es sich um einen
klassizistischen Bau
(1853-1862) mit
neuromanischen
Elementen nach Plänen
von Josef Rokita. 1909/10
schuf der Maler Emanuel
Raffeiner aus Schwaz die
künstlerisch wertvollen
und für Tirol einzigartigen
Jugendstilfresken. Die
Wände sind durch
marmorierte Felder,
geometrische Formen und
strenge Ornamente
gegliedert, das Gewölbe in
Bildfelder aufgeteilt.
Dargestellt sind etwa die
Krönung Mariens,
verschiedene Heilige,
Engel sowie Gestalten aus
dem Alten Testament und
Apostel.
Aus der Kirche von Bach im Lechtal stammen die bei der letzten
Renovierung (1987-1994) eingebauten neugotischen Altäre.
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Jugendstil
Der Jugendstil, eine kunstgeschichtliche
Epoche an der Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert, wird auch oft als Art
nouveau bzw. Modern Style bezeichnet.
In Österreich, wo man häufig vom
Secessionsstil spricht, gilt vor allem
Wien als Zentrum. Dort taucht der neue
Stil ab etwa 1895 auf und dauert bis
zum Ende des Ersten Weltkriegs. Die
wichtigsten Vertreter dort sind Gustav
Klimt (Malerei), Joseph Maria Olbrich,
Otto Wagner und Josef Hofmann
(Architekten). Die Wiener Secession
unter der Führung von Klimt wollte eine
Erneuerung und Freiheit in der Kunst.
Enge Zusammenarbeit gab es mit der
Wiener Werkstätte.
Zentral im Jugendstil ist die
Verwendung des Ornaments bzw. des
Dekors. Dabei muss zwischen streng
geometrischen Formen (Kreise,
Quadrate, Rechtecke etc.) und freien
Formen (bewegte Linien, Wellen,
asymmetrische Formen) unterschieden
werden.