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Kufstein

Festung

Bollwerk gegen Bayern

Mächtig steht sie da, erhebt sich majestätisch auf dem Festungsberg - die Festung Kufstein. Hier am Ausgang des Inntals in das Alpenvorland, ganz nahe der Grenze zu Bayern, ragen der Festungsberg und der Zellerberg aus der Talebene, beide sozusagen Wächter am Eingang ins Tiroler Inntal. Schon im prähistorischer Zeit lässt sich hier Besiedlung nachweisen. In der nahen Tischofer Höhle im Kaisertal bestand 30.000 v. Chr. eine Jägerkultur. Kufstein war bis 1504 bayerisch und kam erst mit der Eroberung von Stadt und Festung durch Kaiser Maximilian I. im Zuge des bayerischen Erbfolgekriegs an Tirol bzw. Österreich. Damals wurden neben Kufstein auch die Gerichtsbezirke Rattenberg und Kitzbühel ein Teil Tirols. Stadt und Festung bilden eine Einheit. Neben der wichtigen strategischen Funktion waren für Kufstein auch Handel und Verkehr, dabei vor allem die Innschiffahrt, von Bedeutung. 1393 erfolgte die Erhebung zur Stadt, verbunden mit dem Bau einer Stadtmauer und eines Stadtgrabens. Die Geschichte Kufsteins ist immer wieder gekennzeichnet von Auseinandersetzungen zwischen Tirol und Bayern. Besonders sind hier die Jahre 1504, 1703 und 1809 zu nennen. Eine Burg wird erstmals 1205 erwähnt und in den folgenden Jahrhunderten weiter ausgebaut. Unter Kaiser Maximilian kam es 1504 zur Eroberung und Zerstörung dieser Burg, aber auch zum Bau einer neuzeitlichen Festung. Im Zuge des “Boarischen Rummels” zogen 1703 bayerische und französische Truppen von Bayern durch das Unterinntal gegen Innsbruck, wobei Kufstein und Rattenberg eingenommen wurden. Im Juli konnten die Feinde jedoch aus Tirol vertrieben werden, woran die Annasäule (Vertreibung der Feinde am 26. Juli 1703, dem Tag der hl. Anna) in Innsbruck erinnert. Und nochmals standen Stadt und Festung im Mittelpunkt - im Zuge der Freiheitskämpfe der Tiroler 1809. Napoleon wollte damals Europa erobern, was ihm auch großteils gelang. Mit ihm waren die Bayern und Sachsen verbündet, die Tirol besetzten. Die Tiroler erhoben sich und kämpften für die Freiheit ihres Landes. Am bekanntesten sind die vier Befreiungskämpfe am Bergisel in Innsbruck unter der Führung von Andreas Hofer. In der Folge war die Festung Sitz von Garnisonen. 1865 wurde sie zum Staatsgefängnis, das vor allem politische Häftliche beherbergte. 1882 wurde die Festung aufgelassen. Heute ist sie im Besitz der Top City Gesellschaft, die sie für den Tourismus und zahlreiche Veranstaltungen vermarktet. So finden auf der Josefsburg immer wieder bedeutende Großveranstaltungen statt. Die ausgedehne Festung besteht aus verschiedenen Bauteilen und mehreren Höfen. Zu den Hauptteilen gehören der Bürgerturm mit dem Kaiserjägermuseum, der Tiefe Brunnen, die Carolibastion, die Josefsburg und natürlich die Obere Schlosskaserne mit dem Kaiserturm. In der Oberen Schlosskaserne ist das Heimatmuseum untergebracht, das Informationen zur Geschichte, Geologie, Zoologie, Kunst sowie Gewerbe und Zünfte der Region bietet.
Das Jahr 1504 - Kaiser Maximilian I. Kaiser Maximilan I. mischte im bayerisch- pfälzischen Erbfolgekrieg mit und konnte 1504 die Gerichtsbezirke Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg für Tirol gewinnen. Auf der mittelalterlichen Burg trotzte der bayerische Burthauptmann Hans von Pienzenau den Truppen des Kaisers, die von der gegenüberliegenden Innseite mit Kanonen die Anlage beschossen. Diese leichten Kanonen trugen Namen wie “Schöne Kathl”, “Burgunderin”, “Türkische Kaiserin” etc. Sie konnten aber den dicken Mauern wenig anhaben. Laut einer Sage kehrte Pienzenau mit einem Besen den Mauerstaub in die Tiefe. Maximilian, der bei seinen Soldaten im Tal selbst anwesend war, musste erbittert zusehen, ließ dann aber die zwei größten Kanonen der damaligen Zeit aus dem Innsbrucker Zeughaus holen. Diese wurden auf Flößen innabwärts bis Langkampfen befördert. Zum Ziehen einer Kanone waren 32 Pferde nötig. Das Gewicht der Eisenkugeln soll 100-150 kg betragen haben. Nun konnte der Kaiser die Burg erobern und zerstören. 18 Belagerer wurden hingerichtet, der Burghauptmann enthauptet. In Langkampfen erinnert an der Landesstraße noch eine Gedenksäule an die Hinrichtungen.
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